Bodenzustandserhebung II (2006–2008)
Allgemeines
Die Bodenzustandserhebung (BZE) erfolgt im Verbund mit den anderen Bundesländern und wird durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und hier besonders durch die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH, Institut für Waldökologie und Waldinventuren) in Eberswalde koordiniert. Dadurch ist die Basis für eine bundesweite Vergleichbarkeit der Ergebnisse geschaffen.
Die BZE erfolgt auf einem 8x8-km-Stichprobenraster, dessen 77 Erhebungspunkte in Sachsen gleichzeitig der jährlichen Waldzustandserhebung (WZE) dienen.
Das Untersuchungsprogramm berücksichtigt wichtige Erkenntnisse und Themen der Umwelt- und Waldökosystemforschung:
- Bodenversauerung in Verbindung mit Säureeinträgen »Saurer Regen«
- Stickstoffsättigung bzw. Eutrophierung der Waldökosysteme (Stickstoffstatus)
- Beitrag der Waldböden zur Kohlenstoffspeicherung
- Wasserhaushalt und Klimaänderung
- Waldböden als Produktionsgrundlage sowie
- Spezielle Bodenbelastungen durch Schwermetalle und organische Spurenstoffe (Organika)
Ziele der Bodenzustandserhebung
Ziel der BZE ist es, der Politik, den Verwaltungsbehörden und universitären Forschungseinrichtungen sowie der Öffentlichkeit bis hin zum privaten Waldbesitzer eine verlässliche Datengrundlage für die Bewirtschaftung der Wälder und für Maßnahmen des vorsorgenden Ressourcenschutzes bereitzustellen. Dies dient auch der regionalen Untersetzung der gemeinsamen Umweltpolitik der Europäischen Union. Folgende Bausteine dienen der Zielsetzung:
- Untersuchung und Dokumentation des aktuellen Zustandes der sächsischen Waldböden sowie Ermittlung und Darstellung von möglichen Veränderungen gegenüber der ersten Bodenzustandserhebung
- Klassifizierung von Bodeneigenschaften zur Risikobewertung, z. B. hinsichtlich der Qualität von waldbürtigem Grund-, Quell- und Oberflächenwasser
- Ableitung eines Inventars von zentralen Bodeneigenschaften
- Klärung der Bedeutung von Bodeneigenschaften für Waldernährung und Waldwachstum
- Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur standortspezifischen Vorsorge und Sanierung
- Auswertung der Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit bereits durchgeführter Maßnahmen zum Bodenschutz
- Auswertungen zur überregionalen Gültigkeit und zur flächenhaften Übertragbarkeit von Waldbodenuntersuchungen
Geländearbeiten, Dokumentation
Die Probenahme erfolgte im Sommer und Herbst 2006. Sie fand jeweils in der unmittelbaren Nachbarschaft einer Bodengrube statt, die bei der Erstaufnahme (1992) durch die Versenkung einer elektronischen Unterflurmarke langfristig markiert wurde. An 8 Satellitenpunkten auf einem 10-m-Radius zum jeweiligen zentralen Bodenprofil wird eine nach Tiefenstufen gegliederte, systematische Beprobung von Mineralboden und organischer Auflage durchgeführt.
Die anschließende Aufbereitung und Analyse der Proben erfolgt im Labor des Staatsbetriebes Sachsenforst. Gesonderte Nadel- und Blattuntersuchungen an benachbarten Bäumen sowie eine Vegetationsaufnahme sind ebenfalls Bestandteile des Programms.