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Bundeswaldinventur/Landeswaldinventur

Bundeswaldinventur

Die Bundeswaldinventur ist ein terrestrisches Stichprobeninventurverfahren mit gleichmäßig verteilten systematischen Stichproben über das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.

Bundeswaldinventur 4 in Sachsen

In den Jahren 2021 und 2022 wurde durch den Staatsbetrieb Sachsenforst als Landesinventurleitung die Bundeswaldinventur 4 (BWI 4) für den Freistaat Sachsen durchgeführt.

Die BWI 4 wird auf Basis eines terrestrischen Stichprobeninventurverfahrens in einem systematischen Netzraster durchgeführt. Im Freistaat Sachsen wurde für die BWI 4 eine Netzverdichtung auf 2 x 2 Kilometer festgelegt, wodurch die Netzdichte gegenüber dem Netzabstand von 2,83 x 2,83 Kilometer der vorangegangenen Bundeswaldinventuren verdoppelt wurde. Mit der höheren Netzdichte können statistisch abgesicherte Aussagen auch für kleinere räumliche Einheiten getroffen werden. Ziel der Verdichtung war es, die BWI 4-Ergebnisse beispielsweise auch auf Ebene der sächsischen Landkreise und Kreisfreien Städte bereitstellen zu können.

An jedem Stichprobenpunkt werden sogenannte quadratische Inventurtrakte mit einer Seitenlänge von 150 Metern eingemessen. Wenn an deren Ecken Wald vorhanden ist, werden die Grunddaten gemessen, gezählt oder beschrieben. Durch speziell geschulte Försterinnen und Förster von vier forstlichen Sachverständigenbüros wurden in den Jahren 2021 und 2022 auf diese Weise an 5.322 Inventurtraktecken (der insgesamt 1.873 Stichprobenpunkten)  jeweils rund 150 Einzeldaten der Waldbestände im Freistaat erhoben.

Bei der Inventur wurden Daten an über 42.500 Bäumen mit mehr als sieben Zentimeter Brusthöhendurchmesser (BHD) aufgenommen und Informationen wie Azimut, Entfernung, BHD, Baumhöhen, Stammschäden gemessen und eingeschätzt. Rund 50.000 Verjüngungsbäume mit einem BHD von weniger als sieben Zentimetern wurden für die Erfassung der Verjüngung gezählt, deren Schäden eingeschätzt sowie die Entstehungsart und die Höhenklasse erfasst.

Die Inventurdaten wurden an die zuständige Bundesinventurleitung am Thünen-Institut für Waldökologie übergeben, wo die erhobenen Daten auswertet wurden. Die Ergebnisse der BWI 4 für den Freistaat Sachsen finden Sie hier:

Bundeswaldinventur 3 in Sachsen

Ende April 2011 begannen Forstexperten in Sachsen mit der Datenerhebung zur dritten Bundeswaldinventur (BWI³). Der Startschuss erfolgte in den Wäldern in und um den Nationalpark Sächsische Schweiz. Vier speziell ausgebildete Förster erstellten in zwei Jahren stichprobenweise an 2.600 Aufnahmepunkten detaillierte „Steckbriefe“ der Waldbestände.

Die Bundeswaldinventur liefert Daten und Informationen über das vorhandene Rohstoffpotenzial, die ökologischen Veränderungen, die Waldflächenstatistik, den aktuellen Holzzuwachs und die Holznutzung in allen Waldeigentumsarten. Zusätzlich wurden auch ein Waldlebensraumtypen-Monitoring und die Begutachtung der Naturnähe der Waldbestände durchgeführt. Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur erlauben statistisch abgesicherte Aussagen zu den Waldverhältnissen auf Bundes- und Landesebene sowie für alle Waldeigentumsarten zum Stichtag 01.10.2012.

Die Daten bilden die Grundlage, um neueste zahlenmäßige Informationen über den Zustand des Waldes in Deutschland zu errechnen und aufzubereiten. Allgemeines Ziel der Bundeswaldinventur ist es, die großräumigen Waldverhältnisse und forstlichen Produktionsmöglichkeiten auf Stichprobenbasis nach einem einheitlichen Verfahren in ganz Deutschland zu erfassen.

Der Gesundheitszustand ist nicht Gegenstand der Erhebung. Der Kronenzustand wird als Indikator für Stressbelastungen auf einem separaten Beobachtungsnetz im jährlichen Rhythmus erhoben. Die von der BWI³ gelieferten Daten schaffen die Grundlage für wichtige forst-, handels- und umweltpolitische Entscheidungen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz des Waldes. In den vergangenen Jahren hat insbesondere der Bedarf an zuverlässigen Informationen über den Wald für die Erfüllung internationaler Berichtspflichten zugenommen. Beispielsweise beruht das für den Wald im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu erstellende Treibhausgasinventar ganz wesentlich auf Daten zur Kohlenstoffspeicherung im Wald, welche im Rahmen der BWI³ erhoben wurden.

Karte von Sachsen mit eingezeichneten Waldinventurtrakten

BWI³- Waldinventurtrakte nach Forstbezirken im Freistaat Sachsen

Bei der dritten Bundeswaldinventur handelt es sich um ein terrestrisches Stichprobeninventurverfahren, bei dem in einem Netzraster von  2,83 km x 2,83 km an den so genannten Inventurtrakten bzw. deren Ecken die Grunddaten gemessen, gezählt oder beschrieben werden. Ein Inventurtrakt stellt ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 150 x 150 m dar. An den Traktecken finden die eigentlichen Datenerhebungen statt.

Auf einem Luftbild eingezeichneter Waldinventurtrakt der dritten Bundeswaldinventur

Abbildung 2: Waldinventurtrakt der dritten Bundeswaldinventur

Die Bundeswaldinventur wurde erstmals im alten Bundesgebiet in den Jahren 1986 bis 1989 mit dem Stichjahr 1987 durchgeführt. Damals wurde das Stichprobennetz angelegt. Die Stichprobentrakte sind unsichtbar vermarkt und werden durch die Inventurtrupps mittels GPS eingemessen. Für den Freistaat Sachsen und die anderen neuen Bundesländer ist die BWI³ die erste Wiederholungsinventur nach der BWI² (2000-2002) über alle Waldeigentumsarten hinweg. Für den sächsischen Landeswald stellt die Inventur nach der Landeswaldinventur 2008 bereits die zweite Wiederholung auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen dar.
Die Außenaufnahmen der BWI³ wurden bis 31.12.2012 abgeschlossen.

Als BWI³-Landesinventurleitung ist das Referat Forsteinrichtung, Waldbewertung, Waldinventuren am Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft des Staatsbetriebes Sachsenforst zuständig. Die Aufgaben der Landesinventurleitung bestehen in der Koordinierung der Datenerhebung, Prüfung und Bereitstellung der Daten für die Bundesinventurleitung, die durch das Johann Heinrich von Thünen-Institut in Eberswalde wahrgenommen wird. Die Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur finden Sie hier:

Landeswaldinventur 2017 in Sachsen

Die erste Landeswaldinventur (LWI) fand im Jahr 2008 zu dem einheitlichen Stichtag 01.10.2008 statt.

Die zweite Landeswaldinventur wurde mit Stichtag 01.10.2017 durchgeführt. Sie fand im Rahmen der durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) koordinierten Kohlenstoffinventur (CI 2017) statt.


 

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