Forstlich bedeutende Borkenkäferarten
- Borkenkäferarten
- Buchdrucker (Ips typographus L.) – Rindenbrüter
- Kupferstecher (Pityogenes chalcographus L.) – Rindenbrüter
- Zwölfzähniger Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus Boern.) – Rindenbrüter
- Sechszähniger Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus Gyll.) – Rindenbrüter
- Großer Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae Heer.) – Rindenbrüter
- Gestreifter Nutzholzborkenkäfer (Trypodendron lineatum Ol.) – Holzbrüter
Borkenkäferarten
Bedingt durch die aktuelle, von Fichte und Kiefer geprägte Baumartenzusammensetzung in Sachsen kommt hier Borkenkäferarten die größte Bedeutung zu, die diese Baumarten als Wirtspflanze nutzen und die sich massenhaft vermehren können. Bei der Fichte sind dies der Buchdrucker und der Kupferstecher und bei der Kiefer der Zwölfzähnige Kiefernborkenkäfer sowie der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer. Das Holz beider Baumarten wird vom Gestreiften Nutzholzborkenkäfer befallen. Lärchenbestände sind vom Großen Lärchenborkenkäfer bedroht. Ein Befall durch Käferarten aus anderen Familien wie zum Beispiel Prachtkäfer und Bockkäfer äußert sich durch vergleichbare Schäden und Symptome.
Die gegenwärtig noch vorherrschenden gleichaltrigen Reinbestände erhöhen das Risiko zusätzlich. Für die Fichte stellen nichtstandortgemäße Anbauten, vor allem auf wechselfeuchten Standorten im Hügelland und auf trockenexponierten Lagen sowie die Schädigung durch die Bodenversauerung im Erzgebirge zusätzliche Gefährdungsfaktoren dar.
Am Beispiel des Buchdruckers wird die Befallsentwicklung geschildert, die für andere genannte Arten ähnlich ist.
Zu Massenvermehrungen kommt es, wenn viel bruttaugliches Material (zum Beispiel nach Sturmwurf) im Wald verbleibt oder im Sommer eine trockene, warme Witterung herrscht. Die Käferdichten können dann so stark ansteigen, dass auch gesunde Bäume dem Angriff nicht standhalten und absterben.
Buchdrucker (Ips typographus L.) – Rindenbrüter
Gänge des Buchdruckers
- häufigster und gefährlichster Borkenkäfer an der Fichte
- bevorzugt ältere Stämme mit dickerer Rinde
- zirka 4 bis 5 Millimeter lang, dunkelbraun
- Hauptflugzeiten April / Mai und Juli / August
- Entwicklungsdauer etwa 6 Wochen (stark witterungsabhängig)
- 1 bis 2, selten 3 Generationen im Jahr
- 20 bis 100 Eier pro Weibchen und Brut
- ein- bis dreiarmiger Längsgang (Stimmgabel)
Kupferstecher (Pityogenes chalcographus L.) – Rindenbrüter
Befall mit Kupferstecher
- befällt in erster Linie Stangenhölzer und Dickungen bzw. den dünnrindigen Kronenbereich älterer Fichten
- zirka 2 Millimeter lang, kupferfarben glänzend
- Hauptflugzeiten April und Juli / August
- Entwicklungsdauer 5 bis 9 Wochen
- meist 2 Generationen pro Jahr
- 10 bis 50 Eier pro Weibchen und Brut
- von Rammelkammer in der Rinde sternförmig abgehende 3 bis 6 Muttergänge
Zwölfzähniger Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus Boern.) – Rindenbrüter
Spuren des Zwölfzähnigen Kiefernborkenkäfers
- gefährlicher Kiefernschädling, befällt vorzugsweise grobborkige Stämme
- ca. 5 bis 8 mm lang, braun
- Flugzeiten April/Mai und Juli/August
- Entwicklungsdauer bei hohen Temperaturen nur 4 bis 6 Wochen
- in der Regel 2 Generationen im Jahr
- zwei- bis vierarmige sehr lange Längsgänge (bis 1m)
Sechszähniger Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus Gyll.) – Rindenbrüter
Befallsspuren des Sechszähnigen Kiefernborkenkäfers
- gefährlicher Kiefernschädling
- zirka 2 bis 3,5 Millimeter lang, dunkelbraun
- Flugzeiten April / Mai und Juli / August
- in der Regel 1 bis 2 Generationen im Jahr
- Sternförmiges Brutbild mit 3 bis 5 und mehr Muttergängen, die bis zu 40 Zentimeter lang sein können
Großer Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae Heer.) – Rindenbrüter
Befall mit Großem Lärchenborkenkäfer
- kann besonders außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes der Lärche schwere Schäden verursachen
- zirka 5 bis 6 Millimeter lang, hell- bis schwarzbraun
- Hauptflugzeiten Ende April bis Ende Mai und Ende Juli bis Mitte August
- 1 bis 2 Generationen pro Jahr
- drei- und mehrarmiger Sterngang, vorwiegend in Längsrichtung
Gestreifter Nutzholzborkenkäfer (Trypodendron lineatum Ol.) – Holzbrüter
- an allen Nadelbaumarten, besonders Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche
- befällt eingeschlagenes Stammholz, absterbende Bäume, aber auch frische Stubben
- zirka 3,5 Millimeter lang, gelb-braun, dunkel gestreift
- Hauptflugzeit März (Frühschwärmer), Käferflug kann bis zum Herbst anhalten
- 1 Generation pro Jahr
- einholmiger Leitersprossengang in den Jahrringen