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Forstliche Dauerbeobachtungsflächen

Foto: Nadelwald, Bodenfläche mit Untersuchungsgeräten besetzt
Foto: Forstliche Dauerbeobachtungsfläche Klingenthal 

Im Rahmen des EU-weiten Level-II-Programms werden vom Staatsbetrieb Sachsenforst acht forstliche Dauerbeobachtungsflächen betreut. Das überwiegend ökochemisch ausgerichtete Mess- und Auswertungsprogramm erhebt kontinuierlich verschiedene Parameter auf den Gebieten Deposition, Stoffbilanz, Boden- und Humuszustand, Nadel- und Blattanalyse, Schadansprache der Bäume sowie Meteorologie im Bestand und Freiland.

Ergebnisse der forstlichen Dauerbeobachtung

Die Ergebnisse sind wie folgt zusammenzufassen:

  • Seit dem Jahr 1996, in dessen Verlauf es erneut durch sehr hohe winterliche Schadstoffbelastungen zu einem großflächigen Waldsterben in den Kammlagen des mittleren Erzgebirges kam, sind besonders in den südlichen Landesteilen die Schwefeleinträge in die sächsischen Waldökosysteme erheblich zurückgegangen und scheinen sich auf einem deutlich niedrigeren Belastungsniveau zu stabilisieren. Demgegenüber sind die Stickstoffeinträge weiterhin sehr hoch. 
  • Die pH-Werte in den Niederschlägen zeigen einen ansteigenden Trend und verweisen auf entsprechend geringere Säureeinträge und Säurebelastungsraten in den Waldökosystemen. 
  • Die veränderten Depositionsverhältnisse zeigen Wirkungen auch in den Waldböden. Die Schwefelgehalte von Bodenlösung und Sickerwasser sind ebenfalls rückläufig. Damit verringert sich auch der Verlust an Nährstoffkationen aus dem Boden und ein pH-Anstieg im Boden- und Quellwasser zeichnet sich ab. 
  • Sulfat und Nitrat sind die dominierenden Anionen in der Lösungsphase des Bodens. Aufgrund eines besonders auf den Erzgebirgsstandorten hohen Versauerungsgrades der Böden beherrschen Aluminium-Ionen die Kationenzusammensetzung von Bodenlösung und Sickerwasser. Aluminium-Ionen können bei ungenügender Pufferkapazität des Sickerwasserleiters bis in die Waldquellen verlagert werden. 
  • Auf Basis der Stoffeinträge der Jahre 1996/97 ist festzustellen, dass in den Messflächen die langfristig ökologisch vertretbare Säurebelastung der Waldstandorte (Critical Load) mehr oder weniger deutlich überschritten wurde. Es zeichnet sich ab, dass in Zukunft der größte Anteil der Säurebelastung in den Waldökosystemen möglicherweise durch den Eintrag von Stickstoffverbindungen induziert wird. 
  • Allgemein sind in Zukunft die Schwefel- und verstärkt auch die Stickstoffemissionen sowie die dadurch induzierten Stoffbelastungen zu reduzieren. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass durch die intensiven Bemühungen der letzten Jahre  eine zunehmende eine Verschärfung von Ernährungsstörungen in den sächsischen Wälder großflächig abgewendet werden konnte. Eine weitere Entlastung ist langfristig auch durch den Waldumbau zu erwarten.

Kurzbeschreibung zu den Messflächen

 

Nr.
EU-Nr.
Wuchsgebiet Forstamt Geologie Höhe
(m)
Bestand Betrieb
seit
2001
041401
Erzgebirge Klingenthal Eibenstocker Granit 840 Fichte 07.1993
2002
041402
Erzgebirge Olbernhau Grauer Gneis 720 Fichte 10.1994
2003
041403
Elbsandstein-gebirge Cun-
nersdorf
Quadersandstein mit Lößlehm 440 Fichte 07.1993
2004
041404
Oberlausitzer Bergland Neukirch Lausitzer Granodiorit 440 Fichte 07.1995
2005
041405
Düben-Nieder-lausitzer Bergland Laußnitz Diluvialer Decksand 170 Kiefer 10.1994
2006
041406
Sächs.-Thüring. Löß-Hügelland Colditz Lößlehm 185 Eiche 07.1995
2007
041407
Elbsandstein-gebirge Bad Schandau
(Nationalpark)
Basalt und Quader-sandstein mit Lößlehm 260 Buche 09.1998
2008
041408
Erzgebirge Rhyolith Eibenstocker Granit 750 Fichte 05.2000
Schematische übersicht zum Untersuchungsprogramm auf den sächsischen Forstlichen Dauerbeobachtungsflächen

Schema: Untersuchungsprogramm auf den sächsischen Forstlichen Dauerbeobachtungsflächen (DBF = Level II der EU)

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