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Aktuelles bei MooReSax

28.11.2024 Mehr Licht für das »Moor am Roten Fluss«

Blick auf die gerodete Fläche mit der Messstation im Voprdergrund.
Im Moor am Roten Fluss wird derzeit der Fichtenbestand entnommen. Im Vordergrund sichtbar: das von MooReSax errichtete Messwehr zur Erfassung von organischen Austrägen.  © Foto: A. Peters

Wer in den letzten 4 Wochen am Vogtlandsee bei Grünheide vorbeigelaufen ist, wird im »Moor am Roten Fluss« eine große Veränderung bemerkt haben. Hier wird aktuell die Fläche des Moores komplett vom Fichtenbestand befreit.

Für die Umsetzung der Moorrevitalisierung selbst werden normalerweise nur entlang der Entwässerungsgräben die Bäume entnommen. Die hohe Anzahl an Windwürfen in dem Gebiet zeigte jedoch, wie empfindlich der Bestand im Moor am Roten Fluss bereits auf diese kleinen Veränderungen reagierte. Es bestand die Gefahr, dass der Fichtenbestand in den kommenden Monaten komplett zusammenbricht.

Bei dem Gebiet handelt sich um eine »Fläche ohne forstliche Nutzung«, was bedeutet, dass in den letzten Jahrzehnten keine waldbaulichen Pflegeeingriffe stattgefunden haben. Das Resultat ist eine sehr dicht aufwachsende Fichtenmonokultur, die gegenüber Wind immer anfälliger wird und in Folge von Windwurfschäden ein idealer Ort für die Vermehrung von Borkenkäfern ist. Ein Zusammenbruch des gesamten Bestandes birgt aus forst- und naturschutzfachlicher, sowie aus wasserwirtschaftlicher Sicht ein hohes Risiko. Es ist zu erwarten, dass sich in diesen dann zusammenbrechenden Fichtenbeständen die Fichtenborkenkäferarten unkontrollierbar entwickeln und die angrenzenden Wälder befallen.

Blick auf eine junge neugepflanzte Moorkiefer.
Im Vordergrund eine in 2024 gepflanzte Moorkiefer.  © Foto: D. Schönfelder

Die Folge wären großflächige Waldverluste in der Region. Nach der erfolgten Wiedervernässung des Moores sind Managementmaßnahmen, wie die Entnahme von Totholz oder absterbenden Fichten rein technisch nicht mehr möglich. Das Totholz würde auf der Oberfläche verbleiben und im Verrottungsprozess eine weitere Quelle für gelöste organische Kohlenstoffe im Moorwasser darstellen. Aus Gründen des Trinkwasserschutzes in diesem Gebiet muss das jedoch unbedingt vermieden werden (s. DOC-Problematik). Aber auch die typischen und naturschutzrelevanten Pflanzenarten im Moor werden von der Auflichtung profitieren, weil sie sich bisher unter den dunklen Fichtenkronen nur schlecht entwickeln konnten.

Auch wenn die Fläche im »Moor am Roten Fluss« nun zunächst sehr »leer« erscheint, so ist für das Aufwachsen einer neuen, an nasse Moorböden angepasste Vegetation bereits gesorgt: auf über einem Drittel der Fläche wurden im Rahmen von Generhaltungsmaßnahmen für sehr seltene Baumarten 3080 junge Moorkiefern (»Spirken«) und 1415 Moorbirken gepflanzt. Diese Baumarten werden sich nach der Wiedervernässung zusammen mit den sich natürlich ansiedelnden Torfmoosen und Beerstäuchern in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einem typischen Moorwald entwickeln.

Übersichtskarte
Forstliche Karte der Neupflanzungen im Moor am Roten Fluss (Roter Umriss=Projektgebiet): Auf den dunkelgrünen Flächen wurden sehr seltene, an Moorstandorte angepasste Baumarten gepflanzt; am Weg Moorbirke, im südwestlichen Teil Moorkiefer. In den hellgrünen Bereichen wurde der Wald mit Weißtanne und Rotbuche verjüngt. 

22.11.2024 Umsetzungsmaßnahmen im Kleinen Eisenstraßenmoor abgeschlossen

Blick auf den verschneiten Entwässerungsgraben.
Blick auf den Hauptentwässerungsgraben im zentralen Teil des Moores, welcher mithilfe von Stahlspundwänden verstaut wurde. Die Wasserbausteine wirken ebenfalls als Erosionsschutz und stützen zusätzlich die Spundwände.  © Foto: A. Schilling

Im Kleinen Eisenstraßenmoor wurden am 22. November die Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen des MooReSax Projektes abgeschlossen. Teilweise begleitet von starken Schneefällen, arbeitete die Firma b+forstconcept GmbH insgesamt vier Wochen im Moorgebiet, um Grabensperren aus Holz, Stahl, Torf oder Lehm zu errichten und Teilverfüllungen von Gräben vorzunehmen. Hierbei wurde ein Gemisch aus Sägemehl und Hackschnitzel in den Graben eingebracht und das Material mit dem Torf des Grabens vermengt und verdichtet, um einen Anstau und dauerhafte Anhebung des Wasserstands im Graben und in der Fläche zu bewirken.

Insgesamt wurden 80 Staubauwerke errichtet und 240 m Verfüllstrecke in den Gräben erreicht. Erstmals wurden auch drei Stahlspundwände in einen stark ausgespülten Hauptentwässerungsgraben eingebracht. Damit soll künftig die weitere Erosion, besonders bei Starkniederschlägen, minimiert werden. Während der Bauarbeiten fiel auf, dass vornehmlich im Norden des Moores große Felsbrocken die unteren Bodenschichten dominierten, welche die Arbeit an und in den Gräben teilweise erschwerten.

Das Kleine Eisenstraßenmoor grenzt nördlich an das Große Eisenstraßenmoor an, welches bereits 2020 Gegenstand von Wiedervernässungsmaßnahmen war.

26.09.2024 Maßnahmen im Zeisiggesangmoor fertig umgesetzt

lichte Waldfläche, die eine Holzstau zeigt mit einem dunklen Wasserbecken
Wiedervernässung des Zeisiggesangmoors: Der überdeckte Holzstau hält das Wasser im Graben zurück  © Foto: A. Schilling

Nach gut drei Wochen konnten die Revitalisierungsarbeiten im Zeisiggesangmoor (Link zu Steckbrief) Ende September abgeschlossen werden. Mit insgesamt 53 Stauen und 250 m Grabenverfüllungen wird nun das Wasser im Moor zurückgehalten. Der bisherige Eindruck ist vielversprechend: es strömen größere Mengen Wasser an, die sich nun in der Fläche verteilen können. Welchen Einfluss der entstandene Wasserrückhalt auf die Wasserqualität am Abfluss des Moores hat, wird weiterhin untersucht (siehe Meldung vom 14.11.2023).

24.09.2024 Der Bergwaldprojekt e.V. zu Gast in Butterweg- und Kleinem Eisenstraßenmoor

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(© Foto: Henning Rothe)

Das Bergwaldprojekt e.V. ist mit seinen Freiwilligen auch dieses Jahr wieder in den erzgebirgischen Mooren aktiv.

Fünf Mitarbeiter posieren mit ihren Arbeitsgeräten und einem Schild mit der Aufschrift "Moor for future" in einem Wassergraben.
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(© Foto: Henning Rothe)

In Handarbeit werden die Gräben freigeräumt und Holzbohlenwände zum Anstau des Wassers eingesetzt.

Zwei Mitarbeiter beim Aufbau einer Holzbohlenwand im Graben-
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(© Foto: Henning Rothe)

Nach der Verfüllung mit einem Sägemehl-Hackschnitzelgemisch wurden die vor dem Ausschachten entnommen und auf Planen zwischengelagerten Gräser und Moose wieder auf den ehemaligen Graben gepflanzt.

Ein Mitarbeiter verteilt Moospolster auf dem verfüllten Graben.
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(© Foto: Henning Rothe)

Nach Abschluss der Arbeiten ist vom Graben fast nichts mehr zu sehen.

Blick auf denehemaligen Graben nach Abschluss der Arbeiten.

Auch in diesem Jahr unterstützten die Freiwilligen des Bergwaldprojekts die Wiedervernässungen bei MooReSax. Vom 07. bis 20. September arbeiteten die Projektteilnehmer im Butterwegmoor und im Kleinen Eisenstraßenmoor im Forstbezirk Eibenstock an der Verschließung von Entwässerungsgräben.

Das Butterwegmoor liegt im Naturschutzgebiet und ist daher schwer zugänglich für die herkömmliche Art der Maßnahmenumsetzung mit Baumaschinen. Durch den Freiwilligeneinsatz konnte ein Entwässerungsgraben mit acht Holzstauen versehen werden. Anschließend wurde der Grabenabschnitt mit vielen Schubkarrenladungen eines Sägemehl-Hackschnitzelgemischs (als Torfersatz) komplett verfüllt. Mit der Maßnahme wurden auch ältere Staubauwerke, die ihre stauende Wirkung durch Verwitterung eingebüßt hatten, ersetzt und das Wasser wieder im Moor zurückgehalten. Auch im Kleinen Eisenstraßenmoor bei Johanngeorgenstadt konnten die Freiwilligen in einer Woche fünf Spundwände setzen und den zugehörigen Graben verfüllen.

Der Bergwaldprojekt e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der naturschutzbegeisterte Menschen zusammenbringt und deutschlandweit in Wäldern, Mooren und Offenlandschaften die Wiederherstellung wertvoller Ökosysteme unterstützt. In der bisherigen Zusammenarbeit im MooReSax-Projekt konnten so besonders schwer zugängliche Moorbereiche erfolgreich wiedervernässt werden.

04.09.2024 Im Zeisiggesangmoor beginnt die Maßnahmenumsetzung

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(© Fotos: A. Schilling, Andre Klose)

Im Zeisiggesangmoor werden Holzstaue in die Entwässerungsgräben eingebaut.

Ein Arbeiter bei Erdarbeiten.
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(© Fotos: A. Schilling, Andre Klose)

Die Holzdämme sind am Ende nicht mehr sichtbar, da sie überdeckt bzw. einige Grabenabschnitte auch komplett mit einem Sägemehl-Hackschnitzelgemisch verfüllt werden.

Ein Bagger verteilt Hackschnitzel.
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(© Fotos: A. Schilling, Andre Klose)

Die stauende Wirkung ist nach kurzer Zeit bereits sichtbar.

Blick auf angestautes Wasser im Moor.

Seit Anfang September rollt nun der Bagger im Zeisiggesangmoor, nördlich von Carlsfeld im Forstbezirk Eibenstock. Aufgrund seiner Lage im Trinkwassereinzugsgebiet der Talsperre Eibenstock wurde die Revitalisierungsplanung einer umfangreichen wasserrechtlichen Prüfung unterzogen. Nun kann die Wiedervernässung des Moores starten. Auf rund zwei Hektar werden die Entwässerungsgräben mit maschineller Hilfe verschlossen, zum einen durch den Bau von Holzsperren, zum anderen durch die komplette Verfüllung der Gräben mit einem Sägemehl-Hackschnitzelgemisch, das als Torfersatz dient. Schon während des Bauens wird die wasserstauende Wirkung der errichteten Holzbohlenwände sichtbar. Die Staubauwerke werden anschließend noch mit Torf- bzw. dem Torfersatz und der zuvor abgezogenen Vegetation überdeckt. Auf diese Weise sind sie vor Erosion geschützt und eine lange Haltbarkeit gewährleistet. Der Bau dauert bis voraussichtlich Anfang Oktober an, vorausgesetzt es wird (witterungsbedingt) nicht zu nass, da ein aufgeweichter Untergrund die Maschinenarbeiten erschwert.

13.-14. Juni Fachexkursion nach Eberswalde

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(© Foto: R. Wöllner)

Exkursion in das vernässte Fettseemoor

Die Exkursionsteilnehmer stehen im Kreis an einem Exkursionspunkt.

Die diesjährige Fachexkursion führte das MooReSax-Team nach Eberswalde, zu den Projektpartnern des Thünen-Instituts und der Hochschule für nachhaltigen Entwicklung (HNE). Das Moor-Team des Thünen- Instituts für Waldökosysteme stellte dort zunächst die Zwischenergebnisse des andauernden Projekts MomoK (Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz – Wald) vor, in welchem der Aufbau eines bundesweiten Moorbodenmonitorings zur Überwachung der Treibhausgasemissionen aus Waldmooren eingerichtet wird. Auch im MooReSax-Projektgebiet gibt es eine Messfläche (Großes Eisenstraßenmoor), die mit Unterstützung von Sachsenforst zeitnah in Betrieb geht. Anschließend wurde der fachliche Austausch in die Natur verlegt. In zwei Niedermooren konnte der Aufbau und die Techniken des Bodenmonitorings demonstriert werden, unter anderem an einer über 3 Meter tiefen Torfbohrung mit Untersuchung der einzelnen Torfschichten. Einen krönenden Abschluss des Geländeteils der Exkursion bot das wiedervernässte Fettseemoor. Dort wurde deutlich, wie schnell eine entschlossene Vernässung (mit Unterstützung des Bibers) bis über die Geländeoberfläche Auswirkungen auf die Vegetationsveränderung im Moor haben kann.

Mit der Gruppe der HNE um Vera Luthardt wurden außerdem der aktuelle Stand des Biodiversitätsmonitorings in Mooren (Projekt WaMoBiKi) und Möglichkeiten der Erfolgskontrolle diskutiert, die auch in das MooReSax-Projekt einfließen sollen.

18.04.2024 Vegetationsveränderungen nach Wiedervernässung überwachen

Luftbilder des Gebietes von 2019 (links) und 2023 (rechts)
Veränderung der Vegetationsstrukturen im Großen Eisenstraßenmoor von 2019 (links) auf 2023 (rechts). In 2020/2021 wurden Revitalisierungsmaßnahmen umgesetzt. 

Das Ziel der Revitalisierungsmaßnahmen in Mooren ist die Anhebung des Wasserstands. Der nährstoffarme Moorboden sollte bis knapp unter die Oberfläche mit Wasser gesättigt sein- dann herrschen ideale Bedingungen für moortypische Arten wie Moosbeere, Wollgräser und diverse Torfmoose. Eine Zunahme feuchteliebender Arten kann also den erfolgreichen Verlauf von Wiedervernässungsmaßnahmen anzeigen. Vegetationserhebungen auf großen Flächen sind mitunter aufwändig und zeitintensiv. Daher wurde in MooReSax auch an Methoden gearbeitet, wie die Vegetation einfach und standardisiert in den Moorflächen erhoben werden kann. Als eine Möglichkeit bietet sich die Auswertung von Luftbildern und Geländeoberflächenmodellen an, die in regelmäßigen Abständen (3-5 Jahre) durch das Landesvermessungsamt aufgenommen werden. Mit Hilfe von maschinellem Lernen (KI) wird die Vegetation semiautomatisch am PC klassifiziert und punktuell im Gelände überprüft. Das Ergebnis sind Karten mit den unterschiedlichen Vegetationsstrukturen im Moor, die in einer Zeitreihe direkt miteinander verglichen werden können. Am Beispiel des Großen Eisenstraßenmoores vor und nach der Revitalisierung ist eine Abnahme der Fichtenbestände und eine Zunahme von Birken, Binsen und Beersträuchern erkennbar. Langfristig kann so überwacht werden, ob sich weitere Moorarten etablieren und ausbreiten und die Wiedervernässung aus botanischer Sicht als erfolgreich gelten kann.

15.02.2024 Forstbezirk Eibenstock stellt neue Lehrtafeln im „Moor am Roten Fluss“ auf

Die neuen Tafeln informieren zur geplanten Wiedervernässung (links) und zum Monitoring der Moorwasserqualität an der Messstation (rechts). ®Fotos: R. Wöllner 

Seit Februar informieren zwei neue Lehrtafeln am Torfweg beim Vogtlandsee über das angrenzende „Moor am Roten Fluss“. Hier sind für dieses Jahr Maßnahmen zur Wiedervernässung des Moores geplant. Mit fast 100 Stauen und Grabenverfüllung soll die Wirkung des rund 4 km langen Netzes aus Entwässerungsgräben aufgehoben und das Wasser wieder im Moor zurückgehalten werden.

Das ausströmende Moorwasser ist natürlicherweise reich an gelösten organischen Substanzen (dissolved organic carbon: DOC), die an sich unproblematisch sind. Aber bei der Aufbereitung des Trinkwassers in den Talsperren können sie große Probleme verursachen. Da sich das „Moor am Roten Fluss“ im Einzugsgebiet der Talsperre Eibenstock befindet, muss nun geprüft werden, welche Auswirkungen die Revitalisierungsmaßnahmen auf die Wasserqualität haben. Dazu hat das Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft von Sachsenforst eine Messstation eingerichtet (siehe Meldung vom 14.11.2023). Wir freuen uns, dass wir den Waldbesuchern mit den zwei Info-Tafeln interessante Einblicke in die Revitalisierung und das Monitoring von Waldmooren vor Ort vermitteln können.

 

31.01.2024 Revitalisierungsmaßnahmen im Graupenmoor abgeschlossen

Foto zeigt der Holzspundwände im November (links) und anschließend die Verfüllung der Gräben in Dezember und Januar (rechts)
Unter schwierigen Boden-Bedingungen wurden die Baumaßnahmen im Graupenmoor umgesetzt: erst der Einbau der Holzspundwände im November (links) und anschließend die Verfüllung der Gräben in Dezember und Januar (rechts). ® Fotos: R. Wöllner, A. Schilling  

Im Januar wurden die Bagger-Arbeiten im Graupenmoor nördlich von Johanngeorgenstadt beendet. Seit Oktober war der Moorbagger der Firma B+ forstconcept GmbH im Einsatz, um die Entwässerungsgräben zu verschließen und das Moor wieder nass werden zu lassen. Auf der Fläche von 6,5 ha wurden rund 104 Torf- und Holzstaue eingesetzt und über 500 m Gräben mit einem Sägemehl-Hackschnitzel-Torf-Gemisch verschlossen. Die Arbeiten wurden erschwert durch die starken Regenfälle im November, dann Frost und Schneeschmelze im Dezember. Der stark aufgeweichte Boden war nur mit Hilfsmitteln, wie Holzbohlen und Hackschnitzeln als Untergrundfestigung, befahrbar. Nun bleibt zu hoffen, dass sich durch die Maßnahmen die nassen Verhältnisse auch auf Dauer im Moor halten.

14.11.2023: Neue Messstationen zur Moorwasserqualität gehen in Betrieb

Blick auf die Messstation im Moor.
Einrichtung der Messstation zur Überwachung des Austrags von gelöstem organischen Kohlenstoff aus dem Zeisiggesangmoor. Im Staubereich des Stahlwehres (links) liefern SAK- und Drucksonden stündlich Daten, die per Mobilfunknetz übertragen werden.  © Foto: Romy Wöllner

Im Zeisiggesangmoor und im Moor am Roten Fluss beim Vogtlandsee im Forstbezirk Eibenstock werden seit letzter Woche die Wasserqualität der Abflüsse erfasst. Nahezu in Echtzeit liefern die zwei Messstationen Informationen zur Konzentration gelösten organischen Kohlenstoffs (dissolved organic carbon, kurz DOC), die aus den Mooren ausgetragen wird. Dazu wurden bereits im Vorfeld kleine Stauwehre in den Hauptabfluss eingesetzt. Über Wasserstandsmessungen lassen sich so auch die DOC-Frachten bestimmen. Diese spielen im Trinkwassereinzugsgebiet der Talsperre Eibenstock eine besondere Rolle.

In den letzten Jahren wurde ein ansteigender Trend der DOC-Konzentrationen in der Talsperre beobachtet, was einen größeren Aufwand und höhere Kosten bei der Trinkwasseraufbereitung zur Folge hat. Ob die geplante Wiedervernässung in den beiden Mooren zu einem weiteren Anstieg der DOC-Werte führt, soll nun über ein Monitoring erfasst werden. Bis zur Umsetzung der Maßnahmen im September nächsten Jahres (Planungsstand) wird der Ausgangszustand gemessen. Einbau und Betreuung der Messstationen erfolgt in Zusammenarbeit mit Alexander Peters, zuständig für die Waldklimastationen bei Sachsenforst, sowie der Firma DMITEC aus Zwönitz.

05.11.2023: Moor-Exkursion mit BUND Sachsen

Blick auf die Exkursionsgruppe im Wald.
An einem mit Holzspundwänden und Hackschnitzel verschlossenen Graben im Schwefelbachmoor beschreibt Dr. Rainer Petzold von MooReSax die Wiedervernässungsmaßnahmen des letzten Jahres für die Teilnehmenden der BUND-Exkursion.  © Foto: Romy Wöllner

Bei bestem »Moorwetter« führte das MooReSax-Team aktive Mitglieder des BUND Sachsens und weitere Interessierte in die Projektgebiete bei Johanngeorgenstadt. Mit dem Kleinen Kranichsee begann die Exkursion an einem noch vergleichsweise gut erhaltenen Moorkomplex im Westerzgebirge, wo naturnahe Strukturen, aber auch die Folgen der ehemaligen Nutzung deutlich sichtbar sind. Hier wurde unter anderem die geplanten Maßnahmen und der Einsatz von Hartvinylspundwänden diskutiert, die aktuell das Mittel der Wahl sind, um die besonders breiten Gräben langfristig zu verschließen. So sollen die moortypischen Lebensräume im Naturschutzgebiet erhalten und gefördert werden.
Im Schwefelbachmoor bekamen die Teilnehmenden einen Einblick von der Flächenentwicklung nach Umsetzung verschiedener Maßnahmen und der Komplexität der vorausgehenden Planung. Besonders positiv fielen die Grabenverfüllungen mit Bepflanzung auf, die bereits ein Jahr später sehr wenig an die umfassenden Eingriffe erinnern lassen. Wasser von unten, Wasser von oben- die Region präsentierte sich einmal mehr als geeignet für Moorstandorte und hinterließ sicherlich bleibende, »moorige« Eindrücke.

25.10.2023: Sachsens Umweltminister besucht MooReSax im Pfahlbergmoor

Utz Hempfling (links ) und Wolfram Günther im Wald vor einer Plakat-Präsentation.
Sachsenforst Geschäftsführer Utz Hempfling (links) richtet Grußworte an Staatsminister Wolfram Günther (rechts). Im Pfahlbergmoor bei Oberwiesenthal werden im Rahmen von MooReSax aktuell Gräben verschlossen, um eine Regenerierung des geschützten Moorgebiets zu erreichen.  © Foto: R. Wöllner

Mit Gummistiefeln bewaffnet begleitete Wolfram Günther das MooReSax-Team und Vertreter des Forstbezirks Neustadt in das Pfahlbergmoor bei Oberwiesenthal. In dem rund 20 Hektar großen Moorgebiet treffen mehrere Superlative zusammen- das Moor ist nicht nur eins der höchstgelegenen, sondern mit 11.000 Jahren auch eins der ältesten Moore Sachsens. Nach Grußworten von Minister und Sachsenforst Geschäftsführer Utz Hempfling stellte das Projektteam Hintergründe und den aktuellen Stand des Projektes vor, sowie die Umsetzung der Maßnahmen im Pfahlbergmoor. Für besondere Anschaulichkeit sorgte der Einsatz des Baggers vor Ort, der an dem Bau von Lehmplomben im Hauptentwässerungsgraben arbeitete.

10.-21.09.2023: Bergwaldprojekt e.V. unterstützt Renaturierung im Butterwegmoor

Mitarbeiter arbeiten im Wald in einem Graben
Freiwillige des Bergwaldprojekts befreien per Hand einen Entwässerungsgraben von Wurzeln und Totholz. Mit der anschließenden Verfüllung mit einem Hackschnitzel-Sägemehl-Torf-Wasser-Gemischs soll ein optimaler Rückhalt des Wassers im Moor erreicht werden, in Ergänzung zu stauenden Holzspundwänden.  © Foto: U. Ewender

Begleitet vom MDR-Fernsehteam begaben sich die Freiwilligen des Bergwaldprojekt e.V. für zwei Wochen zum Arbeitseinsatz in das Butterwegmoor bei Johanngeorgenstadt. Mit neuen Stauen und der Verfüllung eines Entwässerungsgrabens soll der Wasserstand im Moor wieder angehoben werden.

Der bearbeitete Bereich liegt innerhalb des Naturschutzgebiets »Kleiner Kranichsee«, im FFH Gebiet »Erzgebirgskamm am kleinen Kranichsee« sowie im SPA Gebiet »Westerzgebirge« - jegliche Maßnahmen müssen mit besonderer Vorsicht und möglichst geringen Auswirkungen für Boden und Vegetation ausgeführt werden. Bagger, Kipplaster und Harvester, wie sie bei anderen Moorrenaturierungen im Erzgebirge eingesetzt werden, sind hier tabu. Auf 300 m eigens verlegtem Bohlenweg brachten so die Helferinnen und Helfer des Bergwaldprojekts Schubkarre für Schubkarre Hackschnitzel, Sägemehl und Holzbretter ins Moor. Zuvor wurde der Graben in mühsamer Handarbeit von Wurzeln und Totholz befreit und die aufliegende Vegetationsdecke sorgsam auf Planen zwischengelagert, um anschließend die Füllmasse wieder bepflanzen zu können.

Bereits vor mehreren Jahrzehnten waren im Butterwegmoor Versuche durch den Naturpark Erzgebirge/ Vogtland unternommen worden, das Wasser mit Holzwehren zurückzuhalten. Diese wurden nun zum Teil erneuert und durch weitere Staue ergänzt.

Den MDR-Beitrag zum Einsatz des Bergwaldprojekts und wie die Freiwillige Feuerwehr Johanngeorgenstadt dabei besondere Unterstützung leistet, findet sich hier:

28.-30.08.2023: Exkursion des Projektteams in den Nationalpark Harz

Exkursionsteilnehmer an einem Wasserloch
Exkursionsgruppe im Moor Ackerplatte.  © Foto: S.Janich

Mit dem Ziel des fachlichen Austauschs, Wissenstransfers und bundesweiter Vernetzung zum Thema »Moorrevitalisierung« ging es für das Projektteam von MooReSax in den Harz. Von Roland Pietsch (Leiter des Nationalparks Harz), Thomas Glinka (Leiter des Fachbereichs »Naturschutz, Forschung, Dokumentation«) und Katja Osterloh (wiss. Mitarbeiterin für Brockengarten, Vegetationskunde, Botanik, Moorökologie) wurden verschiedene Hochmoore im Nationalpark vorgestellt, in denen bereits vor vielen Jahren Revitalisierungsmaßnahmen umgesetzt wurden. Die vor kurzem abgeschlossenen Revitalisierungsmaßnahmen im Wurmbergmoor (außerhalb des Nationalparks) wurden von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der niedersächsischen Landesforste erklärt. Rasch entwickelte sich eine rege Diskussion zur Ökologie und Hydrologie von Mooren, zu den Erfahrungen mit unterschiedlichen Stautechniken, zum Monitoring und zum Austausch über künftige Aktivitäten.

Nach Gründung der Nationalparkteile in Sachsen-Anhalt (Nationalpark Hochharz 1990) und Niedersachsen (1994) wurden zunächst die vorhandenen Entwässerungsgräben in mehreren Moorflächen verschlossen. Mit Zusammenführung beiden Nationalparkteile zum länderübergreifenden Nationalpark Harz (2006) entließ man alle Moorflächen in den Prozessschutz. Da in einigen Mooren noch Gräben vorhanden sind, die durch permanente Entwässerung zu einer weiteren Zerstörung der wertvollen Lebensräume und einem Abbau der Torfschichten führen, gibt es allerdings Überlegungen, noch einmal gezielt aktiv für den Moorschutz einzugreifen. Der bundeslandübergreifende Austausch war nicht zuletzt auch aufgrund des steigenden gesellschaftlichen und klimapolitischen Interesses an Mooren und der fachlichen Umsetzung von deren Schutz und Entwicklungen von großer Bedeutung. Fast folgerichtig, dass das Projektteam von MooReSax die Kollegen und Kolleginnen zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung aus dem Harz auch zu einem Gegenbesuch in die Projektregion des Westerzgebirges einlud.

28.07.2023: Revitalisierungsmaßnahmen im Schwefelbachmoor abgeschlossen

Blick auf den mit Wasser gefüllten Torfstich
Blick auf den ehemals trockenen Torfstich, welcher nach Abschluss der Verstauungsmaßnahme randvoll mit Wasser gefüllt ist.  © Foto: Anja Schilling

Heute wurden nach vierwöchiger Bauzeit die Revitalisierungsarbeiten am Schwefelbachmoor abgeschlossen. Dabei setzte die Firma B+ Forstconcept bodenschonende Spezialtechnik ein und verschloss insgesamt auf 4 ha die Entwässerungsgräben durch 32 Torfplomben und 24 Holzbohlenwände. Die Holzstaue wurden anschließend mit einem Gemisch aus Hackschnitzeln und Sägemehl überdeckt. Einige besonders tiefe Grabenabschnitte wurden komplett verfüllt und mit vor Ort gewonnenen Vegetationsschichten aus Gräsern, Moosen und Zwergsträuchern wieder abgedeckt. Bereits wenige Tage nach Abschluss der Baumaßnahmen konnte beobachtet werden, dass große Wassermengen, die bisher ungehindert aus dem Gebiet abflossen, nun im Moorkörper und einem alten Torfstich zurückgehalten werden.

Das Schwefelbachmoor ist eines von insgesamt zehn Objekten, die im Rahmen von »MooReSax« revitalisiert werden.

25.04.2023: Moor-Birken-Pflanzaktion für Klima- und Artenschutz

Eine Schülergruppe mit Mitarbeitern von Sachsenforst und dem Landesforstpräsident auf der Pflanzfläche.
Schülerinnen und Schüler der Grundschule Johanngeorgenstadt pflanzen zusammen mit Landesforstpräsident Utz Hempfling Moorbirken.  © Foto: Marco Horn, Sachsenforst

Baum des Jahres zum Tag des Baumes: Heute hat Landesforstpräsident Utz Hempfling zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 2 der Grundschule Johanngeorgenstadt im Großen Eisenstraßenmoor am Auersberg bei Johanngeorgenstadt Moor-Birken gepflanzt. Mit der Pflanzaktion möchte Sachsenforst zum „Tag des Baumes“ auf diese seltene Baumart, aber auch auf ihren schutzwürdigen Lebensraum − die Wald-Moore − hinweisen.

14.03.2023: MooReSax betreibt Umweltbildung

Blick auf die Lehrtafeln im Moor.
Zwei Lehrtafeln informieren Waldbesuchende über die Tätigkeiten vom Sachsenforst und dem Thünen-Institut für Waldökosysteme im Großen Eisenstraßenmoor.  © Foto: Anja Schilling

Im Großen Eisenstraßenmoor bei Johanngeorgenstadt wurden zwei Lehrtafeln aufgestellt, die über die Funktionen und Nutzung der Moore sowie der getätigten Wiedervernässungsmaßnahmen informieren. Darüber hinaus können interessierte Waldbesuchende etwas über die Intensivmessstation des Thünen-Instituts für Waldökosysteme lernen.

Einen kleinen Videobeitrag dazu finden Sie hier:

11./12.10.2022: Waldklimafondskongress 2022 in Göttingen

Isabelle Fanghänel am Rednerpult
Projektkoordinatorin Isabelle Fanghänel stellt den Teilnehmenden des Waldklimafonds-Kongresses 2022 das Projekt MooReSax vor.  © Foto: FNR/Kühling

Vom 11.- 12. Oktober fand in Göttingen der Waldklimafonds-Kongress 2022 statt. Im Rahmen dessen stellte Frau Isabelle Fanghänel den ZuwendungsempfängerInnen des Waldklimafonds sowie den geladenen politischen Akteuren das Projekt MooReSax vor. Der Fokus lag dabei auf der Praxisrelevanz des Projektes und den Formen der Öffentlichkeitsarbeit bzw. des Wissenstransfers in die Praxis. Informationen zum Programm sowie die Präsentationen der Veranstaltung sind auf folgender Seite zu finden:

04.10.2022: Besuch von finnischen und tschechischen Moorexperten im Großen Eisenstraßenmoor

Die Exkursionsgruppe vor einer Klimagasmesshaube.
Die Exkursionsgruppe vor einer Klimagasmesshaube im Großen Eisenstraßenmoor: (v.l.nr.) Rainer Petzold (Sachsenforst) Raisa Mäkipää (LUKE), Cornelius Oertel (Thünen-Institut), Aleksi Lehtonen (LUKE), Etienne Richy (MBÙ).  © Foto: Lily Czarnetzki

Am 04. Oktober hatte das Thünen-Institut für Waldökosysteme / Eberswalde Gäste aus Finnland und Tschechien nach Johanngeorgenstadt eingeladen. Die Wissenschaftler des „Natural Resources Institute Finland“ (Luke) und des „Laboratory of Environmental Microbiology“ der tschechischen Akademie der Wissenschaften (MBÚ) kamen im Rahmen einer Exkursion zum Erfahrungsaustausch verschiedener, internationaler Aktivitäten im Bereich Moorböden, ganz im Sinne des EU-Projektes HoliSoils – working together for forest soils. Im Fokus standen die erzgebirgischen Hochmoore.

Im Großen Eisenstraßenmoor wurden die Maßnahmen zur Wiedervernässung von Dr. Petzold (Sachsenforst) erklärt und die im Aufbau befindlichen Messanalagen u.a. zum Treibhausgas-, und Grundwasserpegel-Monitoring von Dr. Oertel (Thünen-Institut) vorgestellt. An einer Referenzmessstelle wurde sogar ein Pegelmessgerät von den Gästen mit eingebaut. Nach einer Mittagspause in der Gaststätte Henneberg ging es in das nahegelegene Hochmoor „Kleiner Kranichsee“. Es wurde über den jetzigen Stand der Revitalisierung berichtet und die Probleme der Umsetzung durch die Lage im Trinkwassereinzugsgebiet dargelegt. Insgesamt konnte viel Wissen vermittelt und ausgetauscht werden.

21.09.2022: Praxisworkshop zur Wiedervernässung von Mooren

Mitarbeiter bauen eine Holz-Spundwand
Lutz Rohland (Projektleiter Moor des Bergwaldprojektes e.V.) und Roland Schmidt (Ranger des Nationalparks Hunsrück-Hochwald) erläutern worauf man beim Bau einer Holz-Spundwand achten sollte. Die Teilnehmenden der Workshops setzen die Hinweise und Vorgaben mit großem Krafteinsatz um.  © Foto: Isabelle Fanghänel

Am 13.-14. September sowie 15.-16. September 2022 fanden im Rahmen des MooReSax-Projektes zwei Praxisworkshops in Johanngeorgenstadt statt. Ziel des Workshops war die Vermittlung praktischer Grundlagen zur Wiedervernässung von Waldmooren und die unmittelbare Ausführung von Holzstauwerken (Bauvorbereitung, Konstruktion, Material, Werkzeug) und deren Umfeld (Grabenverfüllung zur Stabilisierung, initiale Bepflanzung). Das Wissen wurde durch unmittelbares Mitarbeiten unter Anleitung moorerfahrener Bauleiter des Bergwaldprojekt e.V. (Lutz Rohland) und des Nationalparks Hunsrück-Hochwald (Roland Schmidt) vermittelt. Mit den vermittelten Kenntnissen und Fertigkeiten sollen die Teilnehmenden befähigt werden, selbst den Bau von Staumaßnahmen in Mooren fachlich zu begleiten.

01./02.09.22: Bundesfachtagung „Wiedervernässung von Waldmooren - Politische Rahmenbedingungen – Revitalisierungspraxis – Ökosystemdienstleistungen“

Utz Hempfling am Rednerpult
Landesforstpräsident Utz Hempfling begrüßt die Gäste der Bundesfachtagung „Wiedervernässung von Waldmooren“.  © Foto: Isabelle Fanghänel

Waldmoore sind wertvolle und zugleich sensible Ökosysteme. Ihr Bestand ist durch historische Entwässerungsmaßnahmen und den Klimawandel bedroht. Bei der Planung und Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen ist besondere Sorgfalt notwendig.

Welche politischen Vorgaben und Rahmenbedingungen bestehen für den Moorschutz und die Moorrevitalisierung? Welche Informations- und Datengrundlagen werden für eine erfolgreiche Planung benötigt? Welche Methoden eignen sich zur Renaturierung? Welche Hindernisse und Probleme können bei der Planung und Umsetzung auftreten? Wie kann die Klimarelevanz der Revitalisierung erforscht werden? Und wie kann die Revitalisierung evaluiert werden? Diese Fragen wurden im Rahmen der Tagung und der anschließenden Exkursion in das Große Eisenstraßenmoor beantwortet und diskutiert.

08.07.2022: Teilnahme an der langen Nacht der Wissenschaften in Pillnitz

Besucher und Standbetreuer diskutieren vor Schautafeln.
Jörn Reike und Isabelle Fanghänel vom Projektteam MooReSax bringen den interessierten Besucherinnen und Besuchern das Thema der Moorrevitalisierung und die Methoden der Fernerkundung beim Moormonitoring näher.  © Foto: Anja Schilling

„3, 2, 1 ... SCIENCE!” war das Motto der 19. Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften am 8. Juli 2022. Die Besucherinnen und Besucher konnten am Stand des Projektteams „MooReSax“ Torfsubstrate bestimmen und erhielten am Stereoskop Einblicke in das Moormonitoring mit Hilfe von Luftbildern.

04.07.2022: Exkursion in das Schwändital und fachlicher Austausch mit Schweizer Kollegen

Blick auf das Moor. Im Hintergrund Berge.
Im Moor Gross Moos im Schwändital wurden 2019 Entwässerungsgräben mit Hilfe von Spundwänden wiederverschlossen. Bereits heute ist eine positive Entwicklung der moortypischen Vegetation zu erkennen.  © Foto: Isabelle Fanghänel

Um einen grenzüberschreitenden Austausch voranzubringen und von den Erfahrungen der Moorrevitalisierungen zu profitieren, ging es für das Projektteam in die Schweiz. Im Kanton Glarus stellten Senta Stix und Peter Zopfi der Abteilung Umweltschutz und Energie der kantonal Verwaltung die Planungen im Gross Moos vor. Gemeinsam ging es anschließend ins Gelände, um sich vor Ort ein Bild von der Umsetzung zu machen. Es wurden naturschutzfachliche, technische und wirtschaftliche Themen diskutiert und mit dem Flächenbetreuer über verschiedene Probleme, aber auch Erfolge besprochen.

Einen weiteren Schwerpunkt lieferten die Exkursionen mit Peter Staubli (Beck&Staubli Umweltprojekte und Bundesamt für Umwelt/Sektion Ökologische Infrastruktur), der zahlreiche Revitalisierungsmaßnahmen in der Schweiz fachlich betreute. Dabei wurde u.a. die „Zuger Methode“, bei der die Entwässerungsgräben mit Sägespäne verfüllt werden, vorgestellt und die positive Entwicklung des Moores im Gelände präsentiert.

05.05.2022: Exkursion in das Georgenfelder Hochmoor

Landschaftsaufnahme Georgenfelder Hochmoor
2020 eingebaute und überdeckte Hartvinylspundwand im Grenzgraben des Georgenfelder Hochmoores mit angestauten Bereichen.  © Foto: Rainer Petzold

Im Jahr 2020 wurden im Georgenfelder Hochmoor Hartvinylspundwände als Revitalisierungsmaßnahme eingesetzt. Gemeinsam mit VertreterInnen der Projkektgruppe TriWaMoo (Trinkwasser und Moorschutz) und weiteren Interessierten fand eine Exkursion vor Ort statt. Herr Dr. Hachmöller (Landratsamt Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) und Herr Dr. Wahren (Dr. Dittrich & Partner Hydro-Consult GmbH) informierten über die Planung und Bauarbeiten im Gelände und präsentierten die angestauten Bereiche. Die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen wurde von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen. Gegebenenfalls wird diese Methode ebenfalls im Rahmen des Projektes MooReSax getestet.

13.10.2021: Vorstellung des Projektes MooReSax bei der AG DOC

Das Projekt "Quellstärke von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) aus Böden" beschäftigt sich mit dem Austrag gelöster organischer Kohlenstoffverbindungen aus Böden in die Zuflüsse von Trinkwassertalsperren. Hierbei soll auch der jeweilige Beitrag von Mooren und anderen Nassstandorten, organischen Auflagehorizonten unter forstlicher Nutzung und weiteren C-haltigen Bodenhorizonten an den DOC-Austrägen erforscht und die jeweils maßgeblich darauf wirkenden Einflussgrößen dargestellt werden.

Das Projektteam MooReSax stellte sich und das Projekt der Arbeitsgemeinschaft vor und zeigte verschiedene Schnittpunkte und potenzielle Kollaborationen auf.

05.10.2021: Exkursion des Projektteams in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Die Exkursionsteilnehmer im Wald
Jan Hoffmann von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz erläutert die umgesetzten Revitalisierungsmaßnahmen der LIFE-Projekts "Hangmoore im Hochwald" im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.  © Foto: Isabelle Fanghänel

Im Rahmen des EU-LIFE- Projekts „Hangmoore im Hochwald“ koordinierte die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz zahlreiche Revitalisierungsmaßnahmen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Welche Vor- und Nachteile sich dabei ergaben und welchen Herausforderungen man sich im Zuge dessen stellen musste, wurde dem Projektteam aus Sachsen eindeutig vermittelt. Darüber hinaus erläuterte die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz, welche Erkenntnisse im Rahmen des Projekts MoorWaldBilanz („Kohlenstoffbilanzen bei der Renaturierung von Moorwäldern am Beispiel des Nationalpark Hunsrück-Hochwald“) gewonnen wurden. Das Projektteam MooReSax bedankt sich für den interessanten und sehr aufschlussreichen Exkursionstag.

20.09.2021: Revitalisierungsmaßnahmen im Heuschuppenmoor abgeschlossen

Bagger bei Bauarbeiten im Moor © Foto: Isabelle Fanghänel

In einem der zehn Revitalisierungsobjekten des Projektes MooReSax wurden bereits die geplanten Maßnahmen vollständig umgesetzt. Im Heuschuppenmoor im Revier Johanngeorgenstadt, Forstbezirk Eibenstock dauerte es lediglich zwei Wochen, um insgesamt 88 Staue und fünf Durchlässe mit Hilfe eines Kleinbaggers anzulegen. Die Kosten der Baumaßnahmen wurden vom Freistaat Sachsen bereitgestellt. Für die Bauausführung war die Firma B+ forstconcept GmbH zuständig. Die Umsetzung der Revitalisierungsmaßnahmen wurde von einem Pressevertreter des Mediendienstes Ost begleitet. Dr. Rainer Petzold vom Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft, Clemens Weiser, Leiter Staatsforstbetrieb im Forstbezirk Eibenstock und Dr. Andreas Wahren, Hydro Consult GmbH, standen für Fragen zur Verfügung. Anfang Oktober folgten dazu Beiträge bei MDR Sachsen und im Deutschlandfunk Kultur Länderreport.

24.06.2021: Exkursion des Projektteams in den Forstbezirk Eibenstock

Martin Baumann (links) und Andreas Wahren am Bewässerungsgraben
Martin Baumann vom Staatsbetrieb Sachsenforst (li.) und Andreas Wahren von Hydro-Consult (re.) sprechen über mögliche Revitalisierungsmaßnahmen am Entwässerungsgraben im Schwefelbachmoor.  © Foto: Isabelle Fanghänel

Am 24.06.2021 fand eine Auftakt-Exkursion des Projektteams in den Forstbezirk Eibenstock statt, um die Projektregion und einige der geplanten Revitalisierungsobjekte zu besichtigen.

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