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Bodenschutzkalkung

Logos von EU Und dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014-2020.

Waldböden nehmen mit ihrer Filter-, Puffer- und Speicherfunktion im Naturhaushalt eine zentrale Stellung ein. Nur ein gesunder Waldboden garantiert vitale, stabile Waldökosysteme und sauberes Wasser. Die Ergebnisse der Bodenzustandserhebungen 1992 bis 1997 in den sächsischen Wäldern an über 280 Erhebungspunkten zeigten, dass die Waldböden auf großer Fläche tiefreichend versauert waren.

Helikopter fliegt mit geöffnetem Kalkbehälter über Baumkronen.

Die kontinuierlichen Stoffeintragsuntersuchungen an acht Forstlichen Dauerbeobachtungsflächen (DBF) belegen trotz starker Reduktion der Schwefelbelastung seit Mitte der 1990er-Jahre eine nahezu unverändert bestehende Säurebelastung durch Stickstoff-komponenten. Die Böden zeigen nach Ergebnissen der Bodenzustands-erhebungen 2006 bis 2012 nur eine geringe Tendenz zur Erholung.

Daher benennt die Waldstrategie 2050 des Freistaates Sachsen die Fortführung der Bodenschutzkalkungen in allen Waldeigentumsarten im fachlich erforderlichen Umfang als eine wesentliche Voraussetzung für die Stabilisierung des Naturhaushaltes und einen erfolgreichen Waldumbau. Als fachliche Planungsgrundlage dienen u.a. die Ergebnisse des flächendeckenden Monitorings aktueller ökochemischer Rahmenbedingungen, Informationen der Forstlichen Standortkartierung und die flächengetreuen Dokumentationen der seit 1986 erfolgten Kalkungen. So ist die Bodenschutzkalkung neben der Verminderung waldschädigender Emissionen ein wirkungsvolles Instrument, um insbesondere die eingetretenen Schädigungen des Schutzgutes Boden zu beheben und auch für die nachfolgenden Generationen die Multifunktionalität der Waldökosysteme zu sichern. Unterstützt wird dies durch den langfristigen Umbau von fichtendominierten Forsten in standortgemäße, vielschichtige Mischwälder.

Abbildung mit Logos der EU und EPLR und dem Text "Dieser Betrieb hat Zahlungen für die Bodenschutzkalkung mit dem Ziel einer nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und Klimaschutz erhalten."

Von 1986 bis 2023 wurden in Summe ca. 429.000 Hektar Wald gekalkt. Seit 2007 wurden für diese Maßnahme durch das ELER-Programm der Europäischen Union auf rund 138.000 Hektar etwa 35,3 Millionen Euro zur Kofinanzierung bereitgestellt bzw. beantragt, um von Bodenversauerung betroffene Wälder aller Waldbesitzarten zu kalken.

Bodenschutzkalkungen erfolgen mit Naturkalken nach fachlich fundierter standörtlicher Planung unter Beachtung flächenkonkreter Waldfunktionen und Bestockungsverhältnisse sowie ständiger Kontrolle durch die zuständigen Forstbezirke.

Kalkungsplanung am Computer mit FGISonline
Kalkungsplanung mit FGISonline 

Die Erfahrungen der zurückliegenden Kalkungskampagnen und der aktuelle Stand des Wissens wurden für eine Neuauflage des Leitfadens genutzt. Die aktualisierte Fassung des Leitfadens zur Forstlichen Bodenschutzkalkung finden Sie hier.

Ziele der Bodenschutzkalkung:

  • Kompensation der Säurealtlasten des Bodens
  • Kompensation aktueller Säureeinträge
  • Verbesserung der Lebensbedingungen für Bodenlebewesen und Baumwurzeln
  • Verbesserung der Erdalkali-Ernährung
  • Verbesserung der Vitalität der Waldbestände
  • Förderung der Entwicklung von Mineralboden-Humusformen
  • Verbesserung des Schutzes von Quell- und Grundwasser vor Schwermetall-, Aluminium- und Säureeinträgen
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