Einflüsse auf das Grobwurzelsystem von Eichen
Zeitplan 01.03.2008 - 30.11.2008
Charakterisierung des langfristigen Einflusses verschiedener in der Praxis angewandter Verfahren der Bodenbearbeitung auf das Wurzelwachstum standortgerechter Baumarten und Rückschlüsse auf rationelle Meliorationsverfahren für Staugleye und Braunstaugleye, die nach ca. drei Generationen nicht standortgerechter Fichtenforsten eine erhebliche Verdichtung aufweisen
Grundlage ist die Analyse des Einflusses verschiedener Verfahren der streifenweisen, punktuellen und ganzflächigen Bodenbearbeitung auf das Grobwurzelsystem von Stiel- und Roteiche, insbesondere im Hinblick auf die horizontale Erschließung des Bodenraums.
Die Ausprägung des Wurzelsystems ist die Grundlage für die mechanische und physiologische Erschließung des Bodenraumes durch Waldbäume. Sie entscheidet während der gesamten Produktionszeit von Einzelbäumen und Baumbeständen über das Maß der Ressourcenerschließung und prägt wesentlich deren statische Stabilität gegenüber Sturm. Letztendlich entscheidet die Erschließung des Bodenraumes durch die Baumwurzeln mit über die Nachhaltigkeit der forstwirtschaftlichen Bodennutzung. Dies gilt besonders für verdichtungsgefährdete und bereits anthropogen bedingt verdichtete Böden des sächsischen Lößhügellandes. Auf die grundlegend genetisch und durch standörtlich bedingte Intensität der Bodenerschließung kann wesentlich durch das verwendete Pflanzenmaterial, die Art der Bodenbearbeitung und das Pflanzverfahren Einfluss genommen werden. Des weiteren kann die Bodenerschließung durch die Vergesellschaftung verschiedener Baumarten, aber auch durch zeitliche Abfolge verschiedener Baumarten, z.B. im Sukzessionsverlauf, beeinflusst werden. Letzteres kann für die Bewertung von Möglichkeiten der biologischen Melioration von physikalisch degradierten Böden und die Entscheidungsfindung zwischen biologischer und biologisch-technischer Melioration entscheidend sein.
Der Forschungsansatz ist deshalb so gewählt, dass auf die durch unterschiedliche Bodenbearbeitungs- und Pflanzverfahren hervorgerufenen Abweichungen vom art- und standorttypischen Wurzelsystem geschlossen werden kann. In die Betrachtung werden auch Eichenbestände einbezogen, die nach »historischen« Verfahren der Bodenmelioration begründet wurden. Als Referenz wird die Eichennaturverjüngung unter relativ ungestörten Standortverhältnissen und nach Bodenbearbeitung genutzt. Darüber hinaus kann die in entsprechenden Monographien dokumentierte standortspezifische Beschreibung der Wurzelentwicklung der Eiche als »Quasi-Referenz« herangezogen werden. Auf diese Arbeiten aufbauend erfolgt die Festlegung standörtlich angepasster Verfahren der Bestandesbegründung und ggf. die Einleitung notwendiger Entwicklungsarbeiten.