Revier Gelenau
Forstbezirk Neudorf
Kontakt
Revierleiter: Tobias Hamm
Besucheradresse:Elterleiner Straße 4
08344 Grünhain-Beierfeld
Telefon: 03774 6628213
Mobil: 0162 2697210
E-Mail: tobias.hamm@smekul.sachsen.de
Das Mittelgebirgsrevier Gelenau liegt ca. 20 km südlich der Stadt Chemnitz. Das nördlichste Staatswaldrevier des Forstbezirk Neudorf erstreckt sich von 480 m ü NN bis auf Höhenlagen um 650 m ü NN. Das 1.451 Hektar große Revier ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Wanderer, Rad- und Skifahrer. Die Trinkwassergewinnung ist von großer Bedeutung. Fast 50 % der Fläche sind Trinkwasserschutzgebiete. Dies stellt hohe Ansprüche an die integrative naturnahe Waldbewirtschaftung (INW).
Der Wald im Oberstand wird zu 80 % durch die Gemeine Fichte geprägt. Knapp 8 % bilden Rotbuche, Eiche, Bergahorn und Esche. 1 % sind Weißtannen. Vor der Industrialisierung setzte sich der Wald zu je einem Drittel Weißtannen, Laubbäumen und Fichten zusammen. Der Waldumbau zu naturnahen Waldstrukturen hat im Revier eine lange Tradition, auf der heute erfolgreich aufgebaut wird. Bereits nach dem 2. Weltkrieg wurde mit der Wiedereinbringung der Weißtanne begonnen. Nach 1990 wurde ein mosaikartiger, kleinflächiger Waldumbau durch die Pflanzung heimischer Laubbaumarten und der Weißtanne im besonderen Maße auf der gesamten Revierfläche forciert. Seltene Baum- und Straucharten wie Elsbeere oder Eibe wurden zur Gestaltung der Waldinnenränder entlang von Wegen und als Begleitbaumarten in Voranbauten eingebracht.
Zur INW zählen neben dem Erhalt von Altholzinseln, die konsequente Anreicherung mit Habitatelementen, u.a. durch das Belassen zerfaserter Bruchstubben, aufgekippter Wurzelteller sowie stehenden und liegenden Totholzes und ein bodenschonender Forsttechnikeinsatz mit 40 m Gassenabstand. Die Maschinen fahren auf Rückegassen nur mit Bändern. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist bereits heute sichtbar. So konnten im Revier Gelenau mindestens drei Horststandorte des Schwarzstorches lokalisiert werden.
Bis Ende 2028 sollen mindestens weitere 190 Hektar Verjüngung über Pflanzung, Saat und natürliche Ansamung im Revier etabliert werden. Die bedeutendsten Baumarten sind dabei die Weißtanne und die Rotbuche. Ein wichtiger Bestandteil der INW ist die Jagd auf Schalenwild, die im Revier Gelenau auf Grundlage eines forstbezirkseigenen Jagdkonzeptes konsequent umgesetzt wird. Dank der großen gemeinschaftlichen Anstrengung von Stammjägern, Jagdgästen und Forstbediensteten ist es innerhalb von drei Jahren gelungen, die Schalenwilddichte und die Waldverjüngung in Harmonie zu bringen, so dass sich die jungen Bäume aller Baumarten im Revier ohne wesentlichen Wildverbiss entwickeln können.
Baumarten | im Oberstand (ha) | im Oberstand (%) | im Unterstand (ha) | im Unterstand (%) |
---|---|---|---|---|
Fichte | 1137,9 | 80,9 | 406,1 | 59,8 |
Kiefer | 20,7 | 1,4 | 0,2 | 0 |
Lärche | 67,8 | 4,8 | 0,1 | 0 |
Sonstige Nadelbaumarten | 18,9 | 1,3 | 57,9 | 8,4 |
Interimsbaumarten | 12,2 | 0,9 | 0,5 | 0,1 |
Buche | 54,5 | 3,8 | 166,1 | 24,4 |
Eiche | 20,5 | 1,4 | 3,2 | 0,5 |
Sonstige Hartlaubbaumarten | 35,2 | 2,5 | 27,1 | 4,0 |
Birke | 22,1 | 1,5 | 1,8 | 0,2 |
Sonstige Weichlaubbaumarten | 15,8 | 1,1 | 17,1 | 2,5 |
- Waldumbau und Heckenanlage im Frühjahr
- Erstellen und Veröffentlichen eines Verbissgutachtens und anschließender Rückbau der Kulturschutzzäune
- Aufstellen von Schautafeln zur integrativen Waldbewirtschaftung im Sommer
- Weißtannensaat mit Pferden im November
- Ansitzdrückjagden und Wildbretvermarktung im Dezember