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Revier Schellerhau

Forstbezirk Bärenfels

Blick über die Wälder
Blick vom 905 Meter hohen Kahleberg Richtung Bergstadt Altenberg.  © Foto: Kristina Funke

Kontakt

Revierleiter Denny Werner

Besucheradresse:
Am Forstamt 33
01773 Altenberg OT Hirschsprung

Mobil: 0173 3737301

E-Mail: denny.werner@smekul.sachsen.de

Zitat

Forstwirtschaft unserer Generation besteht nicht nur mehr aus Holz und Jagd, sie ist eine Form der Lebensraumgestaltung, welche ökologische, soziale und ökonomische Aspekte in sich vereint.

Porträt des Revierleiters in der Natur

Denny Werner, Revierleiter

Das Revier Schellerhau liegt etwa 25 km südlich der Landeshauptstadt Dresden und ist naturräumlich dem Osterzgebirge zuzuordnen. Das Revier umfasst eine Fläche von 1720 ha im Wuchsgebiet der höheren Berglagen und der Kammlagen.  Markantester Punkt ist der über die Region hinaus bekannte auf 905 m Höhe liegende Kahleberg. Er ist Teil eines der letzten verbliebenen Lebensräume des Birkhuhns in Sachsen.

Große Teile des Revieres werden, bedingt durch die Höhenlage und die klimatischen Bedingungen durch standortheimische Berg-Fichtenwälder dominiert. Fichtenbestände der jüngeren Altersklassen prägen die Waldflächen um den Kahleberg, da dieses Areal ein Hauptschadensschwerpunkt des Waldsterbens ab den 70 er Jahren war.  Zwischenzeitlich angebaute Bestände aus Murraykiefer, Blaufichte und Omorikafichte – die sogenannten Interimsbestände – wurden wieder zu standortsangepassten Fichtenbeständen umgebaut.

Dabei wird hoher Wert auf eine horizontale und vertikale Differenzierung der Bestände gelegt. Sogenannte Fichten – Rottenstrukturen sorgen dafür, dass die Baumart mit den eisigen Temperaturen und den damit in Zusammenhang stehenden Schneelasten auskommt. Weitere Baumarten wie Eberesche, Weißtanne, Rotbuche, Weiden, Birken, Erlen, Bergahorn, Lärche u.a. finden ebenso ihren Anteil in den Waldbeständen.

Der Mosaikartige Waldumbau, welcher im Areal des SPA – Gebietes „Kahleberg und Lugstein“ in engem Zusammenhang mit dem Birkhuhnschutz steht, wird nun vermehrt auch in andere Revierteile übertragen. Hierbei kommen Rotbuche und Weißtanne besondere Bedeutung zu.

Im Revier gibt es vielfältige naturschutzfachlich bedeutsame Lebensräume wie Nassbereiche, Beerstrauchheiden, ehemalige Bergbautrassen sowie anmoorige Bereiche bis hin zum Hochmoor. Zahlreiche Maßnahmen zur Lebensraumgestaltung und –vernetzung führen zu einer weiteren Aufwertung, wie zum Beispiel die Anlage von Totholzhaufen, von Steinhaufen und Steinrücken, von Schlenken und Tümpeln und weiteren ökologisch wertvollen Biotopen. Dabei findet stets eine enge Zusammenarbeit mit den amtlichen und ehrenamtlichen Institutionen statt.

Der Jagd kommt eine bedeutende Rolle zu. Durch die konsequente Anpassung des schwerpunktartigen Intervalljagdsystems mit dem Ziel, die Schalenwildbestände mit Hilfe möglichst weniger Störungen auf ein waldverträgliches Maß zu reduzieren, wird im nächsten Jahrzehnt hoffentlich ein Zaunbau im Revier nicht mehr nötig sein.  Vielfältig gestaltete Lebensräume und strukturierte Waldbestände bieten dann auch dem Wild geeignete Rückzugsräume und Nahrung.

Arbeitseinsätze und Führungen mit Naturschutzorganisationen, Sportvereinen, Schulklassen gehören zum Revieralltag. Hierbei ist besonders die mittlerweile seit mehreren Jahren bestehende Kooperation mit der Grünen Liga Osterzgebirge hervorzuheben.

Das Osterzgebirge ist ein beliebtes und stark frequentiertes Wander- und Skiausflugsgebiet für Einwohner und zahlreiche Tagesgäste. Zudem liegt im Revier eine Biathlonanlage mit Schießbahnen, Schießhalle und Laufstrecken. Bei der Bewirtschaftung bzw. der Gestaltung der Lebensräume müssen ebenso die Interessen von Sport und Tourismus berücksichtigt werden.

Übersichtskarte des Revieres
Übersichtskarte des Revieres 
Baumarten im Oberstand (ha) im Oberstand (%) im Unterstand (ha) im Unterstand (%)
Fichte 996 60,9 412 64,6
Kiefer 4 0,2 4 0,6
Lärche 184 11,2 66 10,4
Sonstige Nadelbaumarten 8 0,5 4 0,6
Interimsbaumarten 180 11,0 56 8,8
Buche 28 1,7 11 1,7
Sonstige Hartlaubbaumarten 20 1,2 8 1,3
Sonstige Weichlaubbaumarten 216 13,2 76 12,0
  • Anlage von mehreren Waldinnenrandbereichen im Revier
  • Ergänzung der Tümpel/Schlenken durch Pflanzung von standortsgerechten heimischen Baumarten
  • Anlage und Freistellung von mehreren Steinhaufen-/-rückenbiotopen im Bereich des Kahleberges und den anderen Revierteilen
  • Waldumbau mit ca. 7,5 ha Weißtanne (WTA) im Frühjahr und Herbst 2023
  • Anlage von mehreren WTA – Saatflächen über das Revier verteilt, ca. 3 – 5 ha im Jahr 2023
  • Durchforstung von gewässerführenden Bereichen als Vorbereitung für die Einbringung standortgerechter Baum- und Straucharten zur Erhöhung der Artenvielfalt
  • Fortführung des 2021 begonnen Lehrlingsprojektes zum Schutz des Birkhuhns im Sinne des Artenschutzprogrammes Birkhuhn Sachsen
  • Durchführung der in der lokalen Arbeitsgruppe Birkhuhn beschlossenen Sofortmaßnahmen für das Jahr 2023
  • Projekt zum Erhalt und Förderung der Kreuzotter in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
  • Pflege von dem Revier zugehörigen Halboffen-/Offenlandbiotopen
  • Jugendprojekt Grüne Liga Osterzgebirge Lebensraumaufwertung im Wald
  • Pflanzeinsatz mit der Grünen Liga Osterzgebirge im April 2023
  • Pflanzeinsatz mit der Bergwacht im April 2023
  • Arbeitseinsatz mit der Grünen Liga Osterzgebirge Herbst 2023
  • Führung rund um den Kahleberg zwischen Blaufichten, Bomben, Biathlon und Birkhuhn
  • Arbeitseinsätze mit der „Neuen Waldorfschule Dresden“ am 21.04.23 und 28.04.23
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