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Rückblick auf 2020

Der Befall durch holz- und rindenbrütende Käfer 2020/21 - Jahreszusammenfassung

Das Jahr 2020 wurde wie schon die beiden vorangegangenen Jahre durch Witterungskonstellationen geprägt, wie sie im Rahmen der mittel- bis langfristig erwarteten Klimaänderungen häufig und möglicherweise noch intensiver auftreten können. Das unmittelbare Aufeinanderfolgen dreier derartiger Extremjahre ist aber auch in diesem Zusammenhang vermutlich eine klimatologische Besonderheit. Der Grad der Abweichung von Temperatur und Niederschlag vom jeweiligen langjährigen Mittel nahm innerhalb des für die Entwicklung der relevanten Borkenkäferarten besonders relevanten Zeitraums April bis August jedoch in den drei Jahren stetig ab (Abbildung 1). Wesentlich für den Waldzustand ist hingegen, dass die geringeren Niederschläge (90% des langjährigen Referenzwertes) die vorhandenen Defizite im Bodenwasserhaushalt kontinuierlich weiter verstärkt haben und damit immer tiefere Bodenschichten betrafen.

Diagramm mit Punktwolken
Abbildung 1: Thermopluviogramm mit den Abweichungen von Temperatur und Niederschlag (Datenbasis: Deutscher Wetterdienst) in den Monaten April bis August der Jahre 1881 bis 2020, die letzten drei Jahre sind gesondert markiert. 

Die Februarstürme „Sabine“ und „Yulia“ verursachten 2020 in Sachsens Wäldern über 210.000 m³ Wurf- und Bruchholz und verschärften damit lokal die ohnehin sehr angespannte Ausgangssituation. Im Vergleich zu den vorangegangenen Sturmperioden waren diese Mengen jedoch gering und konnten zu einem großen Teil rechtzeitig beräumt werden.

Holz- und rindenbrütende Käfer an Fichte

Die Schadsituation in Fichtenbeständen wird nach wie vor durch die Massenvermehrung des Buchdruckers, zum Teil in Verbindung mit dem Kupferstecher geprägt. Mit einer bis zum Frühjahr 2020 in den Wäldern aller Eigentumsarten registrierten Befallsmenge von etwas mehr als 2 Millionen m³ wurde durch die bis in die mittleren Lagen (maximal bis ca. 700 m ü. NN) angelegten drei Käfergenerationen in der Befallssaison 2019 ein für Sachsen bisher nicht gekanntes Schadniveau erreicht (Abbildung 2).

Säulendiagramm
Abbildung 2: Langzeitstatistik zum Buchdruckerbefall auf dem Territorium des Freistaates Sachsen (Stand 31.12.2020; inkl. Ruhebereich im Nationalpark) 

Da im Anschluss daran, von November 2019 bis März 2020 im Landesmittel nur etwa 80 Prozent der für diesen Zeitraum üblichen Niederschlagsmenge gefallen ist und sich damit der Trockenstress für alle Waldbestände, insbesondere für die tendenziell flach wurzelnde Fichte nicht wie üblich im Winter entspannen konnte, sondern weiter verstärkte, bestand im Frühjahr 2020 landesweit eine extrem hohe Gefährdung hinsichtlich einer weiteren Ausweitung der Schäden durch den Buchdrucker. Das betraf vor allem Gebiete, in denen bereits in den Vorjahren ein starker Käferbefall auftrat und die Ausgangsdichten der Käfer sehr hoch waren. Konzentrierten sich in diesen Gebieten Waldfunktionen mit besonderem öffentlichen Interesse, erfolgte die eigentumsübergreifende Ausweisung von so genannten Vorranggebieten der Borkenkäfersanierung. Erforderliche Maßnahmen im Privat- und Körperschaftswald konnten dort durch Sachsenforst unterstützt und optimiert und damit der Walderhalt in diesen sensiblen Bereichen gesichert werden. Da der Winter 2019/20 nicht nur niederschlagsarm sondern auch mild war, musste auch von einer relativ geringen Wintermortalität der 2019 z.T. noch nicht vollständig ausgereiften Käferbruten (3. Generation) ausgegangen werden.

Mitte April begann – mit Ausnahme der kühleren Kammlagen des Erzgebirges – der Schwärmflug von Buchdrucker und Kupferstecher. Da im Winterhalbjahr 2019/20 deutlich weniger Wurf- und Bruchholz angefallen war als in den Vorjahren, spielte die Besiedelung dieser Bruthabitate nur in den Gebieten mit Schäden durch die Februarstürme eine Rolle.

Einer der sonnenscheinreichsten, trockensten und wärmsten Aprilzeiträume seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bot den Borkenkäfern nahezu optimale Bedingungen zur Anlage der 1. Generation. Die Fangergebnisse der lockstoffbeköderten Fallen des landesweiten Borkenkäfer-Monitorings wiesen bereits Ende April in den regionalen Schwerpunkten (Oberlausitz, Mittelsachsen, Nationalpark Sächsische Schweiz) hohe bis sehr hohe und weit über den Vorjahreswerten liegende Fangzahlen aus. Lokal wurden bis zu diesem frühen Zeitpunkt kumulative Fänge von über 30.000 Käfer/Dreifallenstern registriert. Das Erreichen dieses Schwellenwertes am Ende einer Schwärmperiode signalisiert eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von Stehendbefall und belegt mit der Überschreitung schon zu Beginn der Schwärmzeit die vorliegende Extremsituation. Mitte Mai wiesen 80 Prozent aller Borkenkäferfallen höhere Fangzahlen auf als im Rekordjahr 2019 zum gleichen Zeitpunkt.

Mitte Juni trat ein ausgeprägtes und zu diesem Zeitpunkt eher unerwartetes Schwärmmaximum auf. Häufig war es der Höchstwert des Jahres. Vermutlich handelte es sich dabei um Käfer, deren Bruten im Spätsommer 2019 angelegt wurden und die bedingt durch den milden Winter eine geringe Mortalität aufwiesen, ihre Entwicklung bis zu ausflugbereiten Käfern aber erst im Frühjahr abschließen konnten.

Die erste Information zur Stehendbefallsmenge in den Wäldern aller Eigentumsarten per 30.06.2020 bestätigte die außergewöhnliche Gefährdungslage. Der Befall überstieg den vergleichbaren Vorjahreswert, der sich im weiten Verlauf zu vorgenannten historischen Maximum entwickelt hatte, bereits um das 2,7-fache (Abbildung 3).

Säulendiagramm
Abbildung 3: Kumulierter Buchdruckerbefall in den Borkenkäferjahren 2019/20 und 2020/21 getrennt nach Eigentumskategorien (Stand 31.12.2020; inkl. Ruhebereich im Nationalpark) 

Dabei zeichneten sich deutliche, in der Folgezeit weiter ausprägte, regionale Unterschiede ab. Da die rasche Aufarbeitung befallener Bäume kaum durch Sturm- und Schneebruchschäden erschwert wurde, konnten die Forstbetriebe, in Abhängigkeit von ihrem Leistungsvermögen, entsprechend zielorientiert agieren.

Die im Vergleich zum Vorjahr und noch deutlicher im Vergleich zu 2018 insgesamt etwas kühlere Witterung im Juni und Juli führte zu einer Verlangsamung der Käferentwicklung. Bis Ende Juli wurden über 550.000 m³ Stehendbefall und damit das 1,6fache im Vergleich zum Vorjahr registriert. Im Privat- und Körperschaftswald war es mit 286.000 m³ das 1,9fache. In der 2. Hälfte dieses Monats wurde die 2. Generation angelegt. Die Populationsdichten waren nach wie vor sehr hoch.

Dieser Trend setzte sich im August fort. So wiesen zum Monatsanfang die kumulativen Fangzahlen an 75 Prozent aller Monitoringstandorte (ohne Nationalpark Sächsische Schweiz) weitgehend unabhängig vom Höhengradient höhere Werte auf als 2019. Damit verstetigten sich die extrem hohen Populationsdichten im Verlauf des Jahres 2020.

Im August wurde im Hügelland und in den unteren Lagen bis ca. 350 m ü. NN die 3. Generation angelegt. Da beginnend mit der dritten Augustdekade die deutlich kürzer werdenden Tageslängen die Überwinterungsbereitschaft des Buchdruckers induzierte und in dieser Zeit im Gegensatz zu 2019 eine kühlere Witterungsperiode herrschte, kann davon ausgegangen werden, dass in Höhenlagen über 500 m ü. NN i.d.R. keine 3. Generation angelegt wurde. Die ausgereiften Käfer gingen dort in die Winterruhe. Geschwisterbruten zur 2. Generation waren jedoch in allen Höhenlagen möglich.

Im September ließ die Schwärmaktivität nach, war aber noch nicht beendet. Die warme Witterung Anfang/Mitte September führte dazu, dass sich diese Bruten bis zum Jungkäferstadium entwickelten und damit sehr gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Überwinterung besaßen.

Bis Ende August wurde mit über 840.000 m³ landesweit eine Stehendbefallsmenge registriert, die fast der Menge entsprach, die 2018, dem ersten Jahr dieser Massenvermehrung, für das gesamte Borkenkäferjahr bilanziert wurde. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg um das 1,1fache. Dabei deutete sich eine Trendwende hinsichtlich des Befallsholzanfalls an. Während im Privat- und Körperschaftswald dieser Faktor noch 1,5 betrug, wurde im Landeswald mit 84% bereits eine geringere Menge als im Vorjahr registriert.

Diese Tendenz setzte sich in der Folgezeit fort. Bis Ende September betrug der kumulierte Befall im Gesamtwald noch 95% des Vorjahreswertes, zum Jahrsende bereits 85 %, wobei in beiden Eigentumsarten ein Rückgang im Vergleich zu 2019 stattfand. Dieser Trend tritt jedoch nicht einheitlich, sondern regional differenziert und z.T. auch gegenläufig auf. Dies verdeutlicht die Abbildung 4. Sie zeigt die regionale Verteilung der seit Juni kumulierten durch Buchdrucker befallenen Holzmenge sowie die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr auf Ebene der Landkreisreviere. Auf die beiden am stärksten betroffenen Reviere Sebnitz (einschließlich Nationalpark Sächsische Schweiz) und Cunewalde (ausschließlich Privat- und Körperschaftswald) entfällt ungefähr ein Viertel der gesamten Befallsmenge in Sachsen.

Übersichtskarte
Abbildung 4: Regionale Verteilung des im Jahr 2020 (FSKB-Meldungen im Zeitraum: 01.06.20-31.12.20) registrierten Buchdrucker-Befallsholzes sowie die Veränderung zum Vorjahreswert in den Landkreisrevieren (alle Eigentumsarten) 

Neben den aus der bisherigen Befallsentwicklung resultierenden Schwerpunktgebieten wird aus dieser Darstellung auch deutlich, dass vor allem die Bereiche stark vom Buchdruckerbefall betroffen sind, in denen die Fichte – besonders im Reinbestand – nicht standortsgerecht ist. Einige dieser Gebiete sind ursächlich für die sich abzeichnende Trendumkehr. Die regionale Abnahme der Befallsholzmenge resultiert dort aber nicht aus einer Entspannung der Gefährdungssituation sondern aus dem inzwischen eingetretenen Ressourcenmangel in Form befallsgeeigneter Fichten. Im südwestlichen Landesteil begründet sich der rückläufige Befallstrend allerdings tatsächlich auf der mittlerweile weitestgehenden Kontrolle des Befallsgeschehens. Im Sommer 2020 neu hinzugekommen ist jedoch eine diffuse Ausweitung des Schadgeschehens in die bisher weniger betroffenen Fichtengebiete des Erzgebirges oberhalb von 500 m ü. NN, wenngleich auf (noch) relativ niedrigem Niveau. Dieses Befallsmuster stellt in den nächsten Jahren aufgrund des teilweise hohen Fichtenanteils in dieser Region eine große Herausforderung für die erfolgreiche Umsetzung der integrierten Borkenkäferbekämpfung dar.

Die für den Kupferstecher registrierte Befallsmenge in Fichtenbeständen ging von fast 30.000 m³ in 2018 über 18.000 m³ in 2019 auf ein Niveau von etwa 7.000 m³ zurück. Dies könnte durch die nachlassenden akuten Vorschwächungen der Bäume infolge der sich stetig normalisierenden klimatischen Rahmenbedingungen bedingt sein. (siehe Abbildung 1).

Bis zum Jahresende 2020 waren im bewirtschafteten Landeswald 96% der registrierten Befallsmengen als saniert gebucht. Nach 75 % und 87% in den vorherigen Jahren 2018 und 2019 belegt dieser Wert die kontinuierlich verbesserte Anpassung der Bewirtschaftung an die bestehende Extremsituation. Vergleichbares gilt für den Privat- und Körperschaftswald jedoch auf einen um 20-25 Prozentpunkte geringeren Niveau. Die Sanierungsmaßnahmen wurden im 1.Quartal 2021 kontinuierlich fortgesetzt. Aufgrund der sehr hohen Populationsdichten der Fichtenborkenkäfer muss aber auch in diesem Frühjahr wieder mit einem starken Schwärmflug gerechnet werden. Die gegenwärtig im Vergleich zu den Vorjahren günstigere Wasserversorgung im Oberboden kompensiert den anhaltenden Wassermangel in Abhängigkeit von der Witterung im April und Mai nur zeitweilig. Damit muss selbst bei normalen Witterungsbedingungen im Jahr 2021 wieder mit hohen Schäden gerechnet werden. Eine erneute Dürreperiode würde umgehend zu einem erneuten starken Befallsanstieg führen.

Die fachgerechte Sanierung der extrem hohen Befallsholzmengen konnte auch in 2020 im Sinne des integrierten (Forst-) Pflanzenschutzes nur einschließlich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln realisiert werden. Trotz der sehr ungünstigen Ausgangsbedingungen zu Beginn der Befallssaison wurde die forstpolitische Zielstellung einer Reduktion der Polterbehandlungen aber umgesetzt. Die im Landeswald behandelte Holzmenge liegt deutlich unter der von 2019 und auch unter der von 2018. Dementsprechend stiegen die Aufwendungen für Zwischenlagerung und mechanische Verfahren.

Die Befallsholzmenge durch den Nadelnutzholzborkenkäfer erreichte 2020 mit reichlich 41.000 m³ nahezu das beträchtliche Vorjahresniveau. Mit über 90.000 m³ war in dieser Hinsicht 2018 das bisherige Rekordjahr.

Holz- und rindenbrütende Käfer an Kiefer

Infolge der warm-trockenen Witterungsverläufe der zurückliegenden Jahre, die sich auf den vorherrschenden Bodensubstraten mit einem geringen Wasserspeichervermögen besonders gravierend auswirkten, stiegen die Befallsholzmengen durch den Sechs- und Zwölfzähnigen Kiefernborkenkäfer, den Großen und den Kleinen Waldgärtner, den Blauen Kiefernprachtkäfer (Abbildung 5) sowie durch weitere holz- und rindenbrütende Arten auch in diesem Jahr weiter deutlich an.

Die verschiedenen Käferarten auf der Rinde einer Kiefer.
Abbildung 5: Blauer Kiefernprachtkäfer im Vergleich zu anderen an Kiefern vorkommenden Prachtkäferarten 

Per 31.12.2020 wurde mit fast 300.000 m³ – wie bereits in allen Vormonaten – ein neuer Rekordwert der Befallsmenge durch diese Arten (Abbildung 6) erreicht. Im Gegensatz zum Befall an Fichte setzt sich damit bei Kiefer der kontinuierliche Befallsanstieg ungebrochen fort.

Säulendiagramm
Abbildung 6: Nach Meldeterminen auflaufende Befallsmenge [m³] durch Holz- und Rindenbrüter an Kiefer ab Käferjahr 2003/04 

Die regionale Verteilung des Befalls durch holz- und rindenbrütende Insekten an Nadelholz (ohne Buchdrucker) zeigt im Vergleich zu 2019 eine leichte Befallszunahme in den nordöstlichen Kieferngebieten. Diese Tendenz war auch schon im Vorjahr feststellbar. Der häufig auftretende Befall durch mehrere Käferarten sowie die dabei unterschiedlich ablaufende Befallssukzession, z.T. ohne am Stammfuß sichtbaren Bohrmehlauswurf, erschweren eine rechtzeitige Erkennung und Sanierung.

Holz- und rindenbrütende Käfer an anderen Baumarten

Der Große Lärchenborkenkäfer, dessen Befall in den Jahren 2018 und 2019 mindestens ebenso deutlich angestiegen war, wie der anderer holz- und rindenbrütender Käfer, setzte diesen Trend im Hinblick auf die registrierte Schadholzmenge nicht fort. Diese ging im Vergleich zu 2019 mit Stand per 31.12. um mehr als die Hälfte zurück und erreicht damit nicht einmal mehr das Niveau von 2018, des ersten Jahres der Gradation. Ob dieser Entwicklung vorrangig durch den Rückgang potenzieller Befallsflächen oder intraspezifische Prozesse zurückzuführen ist, kann aktuell nicht beurteilt werden. 

Bei der Eiche reicht unter dem, momentan nun schon das dritte Jahr anhaltenden Dürrestress der recht breite Toleranzbereich nicht mehr aus, um derartige abiotisch verursachte Vitalitätseinbußen zu kompensieren. In den Vorjahren war bereits Befall durch Eichensplintkäfer und/oder Eichenprachtkäfer festzustellen. Im Spätsommer 2020 wurden zusätzlich besonders in Nordwestsachsen anhand des z.T. in Massen an den Stammanläufen befindlichen hellen Bohrmehls an noch grün bekronten Eichen insbesondere der Kleine schwarze Nutzholzborkenkäfer und der Eichenkernkäfer (Abbildung 7) auffällig. In Verbindung mit der langanhaltenden warm-trockenen Witterungslage in diesem Sommer konnten sich die genannten sekundären Käferarten wiederholt schnell entwickeln und von den in steigender Anzahl in der Vitalität herabgesetzten – und damit für eine Brut geeigneten – Bäumen profitieren.

Vergrößerte Ansicht der beiden Käferarten
Abbildung 7: Zwei 2020 häufiger an Eichen Stehendbefall verursachende Käferarten im Größenvergleich  © Fotos: Franz Matschulla

Innerhalb dieses komplexen Wirkungsgefüges kann dem Schädlingsbefall noch gesunder, vorgeschwächter Eichen kurzfristig nur durch forstsanitäre Maßnahmen an befallenen Bäumen zur Reduzierung der Populationsdichten entgegengewirkt werden.

Lokal bis regional zeigten sich 2020 wiederholt Bestände mit einem nennenswerten Anteil absterbender Buchen bis hin zu einem bestandesweisen Ausfall. Ähnlich wie bei Eiche konnten die an diesen Bäumen auftretenden sekundären Käferarten, insbesondere der Kleine Buchenborkenkäfer und der Buchenprachtkäfer (Abbildung 8), in Verbindung mit der Dürre der Vorjahre und der langanhaltenden warm-trockenen Witterungslage, weiterhin durch schnelle Entwicklungsgänge und in der Vitalität herabgesetzte – für eine Brut besonders geeignete – Bäume profitieren.

Foto des Käfers vor einem Rindenstück mit dem Brutbild und rechts Larven unter der Rinde und eine vergrößerte Ansicht einer Larve.
Abbildung 8: Brutbild und Käfer des Kleinen Buchenborkenkäfers (links) und junge Larve des Buchenprachtkäfers im Brutbild (rechts)  © Fotos: Franz Matschulla
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